Mit der Sonne essen 

Ich möchte in Zukunft nur noch essen, wenn die Sonne am Himmel steht. Nicht mehr vor Sonnenaufgang und nicht mehr nach Sonnenuntergang. Spätes essen soll verdauungstechnisch nicht so gut sein und auch morgens braucht der Körper seine Zeit, bis er anläuft und in Schwung kommt.

Gandhi soll nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit gegessen haben. Und wenn er krank wurde, dann hat er sogar komplett damit aufgehört. Auch Hippokrates empfahl seinen frühen Patienten zum Erhalt ihrer Gesundheit: „Nicht bis zur Sättigung essen und keine Anstrengungen scheuen.“

Wer Hunger und Durst in Gänze stillt wird träge. Ich möchte lernen, mich und mein Verlangen unter Kontrolle zu haben, statt Spielball meiner Lust zu sein. Wer hat in dir das sagen? Du oder dein Hunger? Um wirklich frei zu sein, muss ich auch lernen, mich und meine Süchte im Griff zu haben.

Der Mensch kann etwa drei Minuten ohne Luft, drei Stunden ohne Schutz und Wärme, drei Tage ohne Wasser und drei Wochen ohne Nahrung. Wir essen nicht mehr aus Notwendigkeit, sondern aus Emotion und Überfluss. Nicht das Essen sollte im Mittelpunkt stehen, sondern das Leben, das es gibt.

Wir können gut und besser mit weniger Nahrung auskommen und sollten Essen nicht mehr als Lebensinhalt, sondern als Lebenserhalt sehen. Wenn es nach mir geht, dann muss es noch nicht mal gut schmecken. Wichtig ist, dass es Kraft gibt und nahrhaft ist. Nahrung ist kostbar. Nahrung ist Leben.

Wenn wir es schaffen unser Essverhalten zu beherrschen, dann schaffen wir es auch, uns in anderen Lebensbereichen zu zügeln und zu kontrollieren. Wie die Indianer, die Spartaner oder die Buddhisten – weniger Essen, mehr Sein! Mit der Sonne speisen. Für ein gesundes und erfülltes Leben, zum Wohle aller!

Liebe Grüße und guten Appetit